Wissenschaftler 1
Institutsleiter, ehem. Leiter des Zentrums für Energie, Technische Universität
„Ich unterstütze die Aussage der Veröffentlichung der Kollegen Koch und Böhlke* zur Problematik der Mittelwertbildung, um die Emissionsreduktion durch die Einführung von Elektrofahrzeugen vorhersagen zu können. Dabei geht es mir nicht um eine Ablehnung der Elektromobilität per se sondern darum, auf einer wissenschaftlich fundierten Basis das Einsparpotential unterschiedlicher Technologien möglichst exakt beurteilen zu können.“
---------------------------------------------------------------------
Wissenschaftler 2
Lehrstuhlleiter, ehem. Leiter center of energy, >35 Jahre Erfahrung im Bereich Energiewandlung, Technische Universität
“It is simply physics that dictate that what counts for the above consideration is the marginal power which is needed and can be made available for any additional electricity consumer (being it heat pumps, e-vehicles, directly electrified industrial processes and so on...).”
---------------------------------------------------------------------
Wissenschaftler 3
Institutsleiter i.R., Technische Universität
„Die Verwendung des Mittelwertansatzes für zusätzliche elektrische Verbraucher ist schlichtweg falsch“.
---------------------------------------------------------------------
Wissenschaftler 4
Institutsleiter Fachbereich Energiewandlung, Technische Universität
„Wissenschaftliche Aussagen müssen auf Fakten basieren, anhand dieser kann die aktuelle Situation bewertet werden. Darauf aufbauend können die erreichbaren Änderungen in realistischen Zukunftsszenarien quantifiziert werden.
Aktuell zeigen die Fakten, eine Bewertung des CO2 Abdrucks von elektrischen Verbrauchern mit Hilfe des Strommix ist nicht korrekt und kann zu falschen Schlussfolgerungen führen.“
---------------------------------------------------------------------
Wissenschaftler 5
Institutsleiter, Fachbereich Energiewandlung, erfolgreiche DFG Initiative von Sonderforschungsbereich im Kontext Energiewandlung, Technische Universität
„Die ZAMM Publikation ist im Kern sehr wertvoll und arbeitet das Problem mathematisch heraus. Die Kernaussage, dass die CO2-Bilanz eines weiteren elektrischen Verbrauchers nicht mit dem Mittelwert abgebildet wird, ist natürlich korrekt und sehr wichtig.“
---------------------------------------------------------------------
Wissenschaftler 6
Institutsleiter, Fachbereich Energiewandlung, >30 Jahre Erfahrung im Bereich Simulation
der Energiesysteme, mehrere DFG Einwerbungen von Sonderforschungsbereichen im Kontext Energiewandlung im Bereich Kraftwerkstechnik, Strömung, Technische Universität
„Die Abbildung des CO2-Fußabdruckes über den Mittelwert für elektrischen Verbrauch unterschätzt die real anfallenden CO2 Emissionen teilweise deutlich, worauf ausdrücklich hingewiesen wird. Es ist unverständlich, dass ein so offensichtlicher Zusammenhang systematisch ignoriert wird.“
---------------------------------------------------------------------
Wissenschaftler 7
Ehemaliger Präsident einer Forschungsinstitution i.R., Fachbereich Energietechnik
„Es (Anmerkung: das ZAMM Paper) gefällt mir gut, weil es sauber alle Beiträge formuliert und diskutiert und mit realistischen Zahlen unterlegt. Ich werde es in Zukunft zitieren. Die geforderte systemische Sichtweise vertrete ich im Übrigen schon seit vielen Jahren.“
---------------------------------------------------------------------
Wissenschaftler 8
Institutsleiter, Fachbereich Energiewandlung, Technische Universität und Großforschung
„Die Mittelwertabbildung eines CO2-Fußabdrucks über Jahre hinaus, wie im Artikel angedeutet, ist nur dann legitim, wenn die Annahme erfüllt wird, dass die Erzeugung CO2-freien Stroms um ein Mehrfaches die des zusätzlich angeforderten Verbrauchs an Strom (für elektr. Wärmepumpen, Mobilitätsanwendungen, elektrifizierte Produktionsprozesse, etc) übersteigt.
Hierfür gibt es zwei wesentliche ökonomische wie energietechnische Argumente:
- Der Verfügbarkeitsfaktor („Availability factor“) muss vollumfänglich gegeben sein. Dies bedeutet zu Strom muss zu dem Zeitpunkt verfügbar sein, an dem Sie der Kunde anfordert“ und zwar so, dass keine zusätzlichen Arbeits- oder Materialressourcen verbraucht werden, die mit einem „positiven“ CO2 -Wert assoziiert sind.
- Der ökomische Verfügbarkeitsfaktor (Economic capacity factor) muss erfüllt werden, dies meint, es kann rein mit CO2-freier Stromerzeugung unter Aufwendung der selben Ressourcen (Personal, CAPEX, OPEX) die gleiche Effizienz erzielt werden. Dies mag noch bei der Kurzstrecken Kfz-Nutzung möglich sein, bei Langstrecken, Schwerlast oder Schiffen ist dies zumindest zu hinterfragen.
Was definitiv irreführend und auch ohne selbstkritische Analyse der getroffenen Annahmen problematisch ist, das ist der Sachverhalt, eine Voraussetzung als gegeben zu betrachten, dass eine CO2-freie Stromerzeugung zu jedem Zeitpunkt in jeder Menge extrapolierbar (ohne Hinzuziehung von möglicherweise CO2 intensiven Technologien) zur Verfügung steht. Eine im wissenschaftlichen Sinn gegebene Belastbarkeit (Anmerkung: der Mittelwertextrapolation) der Schlussfolgerungen ist daher nicht gegeben.
Als Wissenschaftler plädiere ich für eine konsistente und kritische Darstellung unter klarer und sachlich richtiger Angabe der Randbedingungen.
Ich hoffe aus der Argumentation wurde klar, dass ein nichtlineares mehrdimensionales Problem nicht mit Hilfe einer linearen Interpolation auf Oberstufenniveau gelöst werden kann. Ich denke dies setzt auch die Wertigkeit der Schlussfolgerung in ein entsprechendes Licht.“
---------------------------------------------------------------------
Wissenschaftler 9
Institutsdirektor, digitale Transformation, Hochschule
„Die Betrachtung des CO2-Fußabdruckes über den Mittelwertansatz ist nicht korrekt. Daraus resultiert, dass für größere Reichweiten und schwerere Fahrzeuge ein moderner Diesel, beim deutschen Strommix, dem eAntrieb überlegen ist.“
---------------------------------------------------------------------
Wissenschaftler 10
Institutsleiter, ehem. Präsident einer Technischen Hochschule
„Zur Klärung bietet sich ein Gedankenexperiment an:
Frage: Wenn sie eine zusätzliche kWh elektrischer Energie benötigen, welches Kraftwerk wird diese Energiemenge ins Netz einspeisen?
Antwort: Das wird das CO2-intensivste Kraftwerk sein, weil alle anderen weniger CO2-intensiven Kraftwerke bereits mit voller Kapazität ins Netz liefern. Andernfalls würde man ja unnötig viel CO2 produzieren um die vorher geforderte Menge an elektrischer Energie zu liefern.“
---------------------------------------------------------------------
Dipl.-Ingenieur, Energietechniker,
40 Jahre Berufserfahrung im Bereich elektrische Energiebereitstellung, Kraftwerkstechnik, elektrische Leistungsübertragung
„Ich bin erstaunt über so viel Ideologie statt sachlicher Argumente. Es gibt von Verfechtern des radikalen Energiesystemwandels keinerlei Plan, wie die althergebrachten Energien durch neue ersetzt werden können, ohne dass die Versorgung zusammenbricht. Natürlich bildet der Mittelwertansatz nicht den Fußabdruck zusätzlicher elektrischer Verbraucher ab."
---------------------------------------------------------------------
Wissenschaftler 11
Ökonom, Institutsleiter i.R.
„Berechnungen auf der Basis des durchschnittlichen Strommixes unterschätzen die sozialen Grenz-kosten des CO2-Ausstoßes, weil dafür nur der regelbare Strom eine Rolle spielt, der überwiegend aus fossiler Energie gewonnen wird. Speicher, die das ändern könnten, tragen sich wirtschaftlich nicht.“
---------------------------------------------------------------------
Wissenschaftler 12
Institutsleiter, Energiesysteme und Energietechnik, Technische Universität
„Die vereinfachte Modellierung der CO2 Emissionen durch elektrische Verbraucher gemäß einem Mittelwert des Strommix unterschlägt die realen CO2 Emissionen deutlich und ist typischerweise nicht zulässig. In Deutschland werden für das Jahr 2030 regelbare Kraftwerkskapazitäten in der Größenordnung von 60GW benötigt, um die aufkommende Versorgungslücke zu bedienen, was überwiegend nur durch fossile Kraftwerke möglich ist und deren Bedeutung auf die CO2 Emissionen untermauert.“